By Susanne Köpf on Montag, 07. August 2017
Category: Tennismuddi on Tour

Ab ins westfälische Lippe zu den Nationalen Deutschen Jüngstenmeisterschaften

Das Turnier gilt als inoffizielle deutsche Meisterschaften der bis 12-Jährigen Tennisspieler. Inoffiziell deshalb, da es kein Einladungsturnier, sondern ein „ganz normales“ Turnier ist, zu dem sich jeder anmelden kann. Dieser Einladung sind bei der mittlerweile 41. Auflage des Turniers knapp 800 junge Tennisspieler aus ganz Deutschland gefolgt.

Wir auch – und das gleich in doppelter Ausführung: wir hatten unsere 12-jährige Tochter und unseren 9-jährigen Sohnemann mit dabei.

5 Turniertage in 7 Tennisclubs auf über 80 Plätzen

Das Turnier startete am Mittwoch, 26. Juli, die Endspiele fanden am Sonntag, 30. Juli in Detmold statt. Das Turnier wird auf über 80 Plätzen in 7 Tennisclubs durchgeführt: TC RW Detmold, TC BW Lemgo, TC Bad Salzuflen, TC BW Horn, TC GW Hiddesen, TC RW Lage, TC BW Herrentrup/Cappel TA. An den ersten beiden Turniertagen wird zusätzlich noch auf diversen Außenanlagen gespielt.

Unsere Kids sollten in Hiddesen und in Bad Salzuflen aufschlagen – zwei Anlage, die über 30 km entfernt voneinander sind. Daher war schon von vornherein klar, dass ich das nicht alleine „wuppen“ kann – also wurde der „Tennispapa“ engagiert und jeder von uns betreute ein Kind auf einer Anlage.

540 Kilometer durch den Dauerregen

Grundsätzlich muss man sich per Sign-In vor Ort entweder am Vortag oder am Turnierstart anmelden. Wir starteten die 540 km lange Strecke nach Westfalen schon am Dienstagvormittag, Dauerregen inklusive. In Hiddesen schrieb sich unsere Tochter abends ein, die Plätze standen ziemlich unter Wasser. Aber der freundliche Empfang von Andreas Suermann uns seinem Team, die uns vom Vorjahr noch kannten, ließen das Schietwetter beinahe vergessen. Insgesamt muss man den Turnierleitungen, die wir auf den Anlagen kenngelernt haben, ein riesengroßes Kompliment aussprechen. Immer freundlich, ohne Hektik, bestens organisiert und eingespielt. Das ist alles bei einem solch großen Turnier und widrigen Bedingungen nicht selbstverständlich.

Abends bezogen wir unsere Ferienwohnung in Detmold – wir hatten einen Glücksgriff getan. Letztes Jahr war ich mit unserer Tochter in insgesamt drei Hotels – wir mussten immer wieder verlängern, da sie bis Sonntag im Turnier war. Da wir in diesem Jahr zu viert waren, war die Ferienwohnung genau das Richtige. Und „vorsichtshalber“ hatten wir die auch gleich bis Sonntag gebucht.

Hauptrunde, Pokalrunde und Last-Hope-Runde - insgesamt drei Spiele garantiert

Am Mittwoch fuhren wir dann mit den Kids auf die Tennisanlagen, wo nach einer Begrüßung die Auslosung der Hauptrunde erfolgte. Leider konnte aufgrund des tagelangen Regens morgens noch nicht auf allen Plätzen gespielt werden – der Zeitverzug hielt sich aber in Grenzen. Unsere Kids verloren jeweils das zweite Spiel in der Hauptrunde. Die Verlierer der ersten und zweiten Hauptrunde können danach die sog. Pokalrunde spielen. Verlierer der ersten Runde Pokalrunde kommen in die sog. Last-Hope-Runde. In der Pokalrunde, die von der Qualität immer noch besser als die meisten „normalen“ Turniere sind, spielten die beiden dann toll und tapfer Tag für Tag weiter. Der Junior konnte noch weitere zwei Runde gewinnen, ehe dann im Achtelfinale Schluss war. Unsere Tochter war sogar bis Samstagmorgen am Start und verlor erst im Halbfinale.

Muss "man" denn einmal bei den Jüngstenbmeisterschaften dabei gewesen sein?

Ob sich die lange Anfahrt denn wirklich lohnt? Ich würde eindeutig sagen JA! Da es neben der Hauptrunde die Pokal- und Last-Hope-Runde gibt, kann jedes Kind - auch wenn es immer verliert- zumindest 3 Matches spielen und das auf einem wirklich hohen Niveau, das es in dem Alter und dieser Dichte bei keinem anderen deutschen Turnier gibt.

Für die Kinder selbst ist es beim ersten Mal eine tolle Erfahrung, ein so großes Turnier mit einem 128er-Feld wie bei den U10-Jungs zu spielen. Sich mit unbekannten Spielern aus ganz Deutschland messen zu können, ist eine Erfahrung, die man ambitionierten Tennistalenten unbedingt ermöglichen sollte.

Für unsere „Große“ war es das letzte Mal, aber mit unserem „Kleinen“ werde ich nächstes Jahr sicherlich wieder nach Lippe aufbrechen – dann konkret nach Lemgo.

Und noch ein kleiner Tipp für "Newbies"

Wichtig für alle „Neulinge“ zu wissen: zum Turnier kann man sich ab 1. Mai anmelden – das sollte man bei all den Konkurrenzen, in denen es noch keine deutsche Rangliste gibt, d.h. U10 und jünger auch schnellstmöglich tun. Denn die Zahl der Anmeldungen ist auf 128 begrenzt und es gehen immer deutlich mehr Meldungen ein. Um nicht auf die Warteliste zu kommen, heißt es also früh melden!

Weitere Informationen unter www.juengsten-tennis.de 

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