Zwei Wochen voller Bangen und Hoffen sind heute zu Ende gegangen. Was haben wir vor dem Fernseher mitgefiebert, die Daumen gedrückt und gelitten. Von den neun gestarteten Mädchen sind aber nur drei dabei, die mit ihrem Auftritt im Gedächtnis geblieben sind. Zum einem Tamara Korpatsch.Die Hamburgerin kämpfte sich bis ins Qualifinale, wo Sie sich einen erbitterten Kampf gegen die Rumänin Alexandra Dulgheru lieferte und trotz 4 zu 1 Führung im dritten Satz, sowie einen Matchball im späteren Tie-Break, sich mit 1:6/7:5/6:7(7) aus Roland Garros verabschieden musste. Wie sehr hätte man Tami ihr erstes Mal in einem Hauptfeld eines Grand Slams zu stehen gegönnt, vor allem weil sie so nah dran gewesen ist.
Und dann tauchte Andrea Petkovic völlig aus dem Nichts auf. Mit der Weltranglisten-107 hätte man überhaupt nicht mehr gerechnet, vor allem weil ihr Jahr bisher eher suboptimal lief. Aber hier zeigte sie wieder ihre kämpferische Seite und spielte sich mit Siegen über Mladenovic (WTA 30) und Mattek-Sands unter die letzten 32. Nach einem wahnsinig guten ersten Satz war leider Schluß für Petko und sie unterlag der späteren French Open Siegerin Simona Halep mit 5:7/0:6. Danke Petko für tolle Stunden mit dir vor dem Fernseher, deinen beeindruckenden Pressekonferenzen ( ja du springst immer noch die Platzkapazitäten in den Interviewräumen und überziehst die Zeiten) und Glückwunsch zur Rückkehr in die Top 100 (#WTA 90).
Zu guter Letzt natürlich noch Angelique Kerber. Keiner erwartete nach den letzten Ergebnissen der vergangen Jahre bei den French Open etwas von ihr. Und immer dann überrascht die Kielerin uns. Abseits vom Rampenlicht und meist auf den Nebenplätzen angesetzt, gewann sie gegen Barthel, Bogdan, eliminierte Sandplatzspezialistin Bertens und hätte damit ihre Setzposition erfüllt. Doch dann drehte Angie nochmal auf und warf auch die an sieben gesetzte Garcia aus dem Turnier. Erst Simona Halep schaffte es, die Deutsche im Viertelfinale zu stoppen, wie auch zuvor schon Andrea Petkovic. Und wir? Wir freuen uns, dass Angie auf Sand gezeigt hat, dass sie es trotzdem kann.
Und was passierte auf den ITF-Turnieren?
Abseits vom großen Grand Slam, spielte in den zwei Wochen unser Nachwuchs auf den ITF Turnieren. Ich weiß, wir warten alle sehnsüchtig auf den Durchbruch unser Youngsters. Entweder sind wir in den letzten Jahren mit Kerber, Görges, Barthel, Witthöft, Maria, Beck, Siegemund, Friedsam und Petkovic zu verwöhnt worden und müssen uns damit abfinden, dass erstmal nichts nachkommt oder unsere Nachwuchsspielerinnen brauchen einfach ein bisschen länger. In diesem Jahr konnten wir erst einen ITF-Titel für Deutschland verzeichnen ( Nattalia Siedliska 15k).
In dieser Woche stach Tayisiya Mordeger hervor, welche ihr bestes Turnier in diesem Jahr spielte. Beim 25k plus Hospitality spielte Taya sich durch die Quali und schlug in der ersten Runde im Hauptfeld Lucie Hradecka bei ihrem ersten Match nach einer vier Monate langen Verletzungspause. Für alle die sich jetzt fragen wer das ist: Lucie Hradecka hat in ihrer Karriere schon 5 Millionen Dollar erspielt und stand schon auf Platz 41 der Weltrangliste. Im Achtelfinale schlug Tayisiya die Weltranglisten-233 Olga Lanchuk und unterlag erst im Viertelfinale Isabella Shinikova unglücklich nach 4 zu 1 Führung im dritten Satz.
Ebenfalls von sich Reden machte Lisa Matvieyenko. In einem Marathonmatch von über vier Stunden Spielzeit kämpfte sie sich beim 15k Turnier in Schweden ins Halbfinale. Es gab nur ungefähr 6 Damenmatches auf der Tour die länger gedauert haben.
Jetzt stehen die Vorbereitungsturniere für Wimbledon an und wir sind gespannt, was wir euch in zwei Wochen Neues berichten können. Wer weiß? Vielleicht überrascht uns einer von den deutschen Spielerinnen und wir können einen WTA-Titel oder ITF-Titel für uns verbuchen.
Daumen sind gedrückt!
Danke an die Tennisfans Deutsche Damen, die uns diesen Text zur Vefügung gestellt haben!