In den letzten zwei Wochen, begann die Vorbereitung auf Wimbledon. Und wenn wir ehrlich sind, lief die nicht so ab, wie viele von uns es erwartet hätten. Aber ist dies so überraschend? Denn auf Rasen zu spielen, wo der Ball verspringt, es kaum zu Ballwechseln kommt und man sich nicht auf einen Rhythmus einstellen kann, ist es alles andere als leicht sein gewohntes Tennis zu spielen.
Antonia Lottner und Tatjana Maria sind unsere Überraschungs-Spielerinnen
Und so kam es auch, dass in diesen zwei Wochen nicht unsere Topspielerinnen geglänzt haben, sondern ausgerechnet die, von denen man es am wenigsten erwartet hatte.
Den Anfang machte Antonia Lottner bei den Libema Open. Nach erfolgreicher Quali traf sie in der ersten Runde im Hauptfeld auf die Qualifikantin Anna Blinkova und kämpfte sich in drei Sätzen eine Runde weiter, um dann zur Überraschung aller die an zwei gesetzte Elise Mertens in zwei Sätzen zu schlagen. Zwar war da jedoch Schluß für Toni, aber mit dem Erreichen des Viertelfinales hat Sie uns alle überrascht.
Eine Woche später machte sie genauso weiter und spielte sich mit Siegen über Petkovic und Bonaventure ins Hauptfeld, schlug in der ersten Runde Sasnovich um dann leider in drei Sätzen gegen Sevastova zu verlieren. Belohnung der zwei guten und endlich mal konstanten Wochen ist ein neues High Ranking auf Platz 127 und eine größer werdende Fangemeinde, die sehr gespannt die Quali für Wimbledon erwartet, welche am Mittwoch startet.
Für die größte Überraschung und zugleich ihren größten Erfolg in ihrer Karriere, sorgte jedoch Tatjana Maria. Genau wie bei Antonia, war Tatjanas Tennissaison in diesem Jahr nicht gerade gut gelaufen. Aber auf Mallorca schlug sie in der ersten Runde Kontaveit (WTA 24), setzte sich überraschend gegen Carina Witthöft durch und war dann nicht mehr zu stoppen. Mit ihrem Vorhand- und Rückhandslice spielte Sie sich auf dem unrythmischen Rasen bis ins Finale und schlug dort Sevastova (WTA 20).
Damit holt sich Tatjana Maria ihren ersten WTA-TITEL mit dreißig und man kann nur bewundernd den Hut vor ihr ziehen, wie sie Kind, Profitennis und 50 Wochen im Jahr mit Familie quer durch die Welt zu reisen unter einen Hut bringt ( die Mütter unter uns wissen wie es gemeint ist ).
Ich glaube Wimbledon wird einige Überraschungen für uns bereit halten ( jedoch ohne Laura Siegemund, welche weiter auf Asche an ihrem Comeback arbeiten möchte, dafür aber mit Sabine Lisicki ).
Jule Niemeier sichert sich ersten ITF-Titel in Kaltenkirchen
Vor zwei Wochen haben wir noch gesagt, dass lediglich Natalia Siedliska in diesem Jahr einen ITF-TITEL gewinnen konnte. Und genau so sah es in Hammamet vor einer Woche wieder aus. Natalia spielte sich bis ins Finale, wo Sie leider bei Stand von 2:6 gegen die Weltranglisten-383 Fernando Brito aufgeben musste.
Aber die nächste Überraschung sollte folgen. Beim deutschen 15k Turnier in Kaltenkirchen setzte sich die achtzehnhährige Jule Niemeier (WTA 886 ) als ungesetzte überraschend durch und gewann unter anderem gegen ihre deutschen Mitstreiterinnen Hodzic und Gabric um im Finale dann die Weltranglisten-457 Vlada Ekshibarova zu schlagen und sich ihren ersten ITF-Titel auf der Tour zu holen, sowie in der Weltrangliste einen nicht unbedeutenden Sprung von über 150 Plätzen nach vorne zu machen. So kann es auf der ITF-Tour gerne weitergehen.
Und nun? Noch zweimal schlafen und das nächste Grand Slam Turnier geht los. Wir sind gespannt und drücken die Daumen!
Danke an die Tennisfans Deutsche Damen, die uns diesen Text zur Vefügung gestellt haben!